Tabakentwöhnung

Tabakentwöhnung.

 

Die herausragende Rolle des Rauchens, steht im ursächlichen Zusammenhang mit über 85% aller Lungenkrebsfälle und dadurch ist ein ca. 20-fach erhöhtes Lungenkrebs-Risiko gegenüber dem Nichtrauchen bedingt. Dies beeinflusst zudem negativ das Erkennen und die Berechnung weiterer Parameter, die einen negativen aber auch einen sehr geschmälerten  positiven Einfluss auf die Entstehung der Erkrankung haben. Das gilt sowohl für die beruflichen wie für die privaten Verhaltensweisen.

Mit dem Rauchen aufhören:

Krebspatienten profitieren, selbst nach Diagnosestellung, von einem Rauchstopp. Der Patient spricht nachweislich besser auf eine Chemo - und Strahlentherapie an und diese haben bei den Behandlungen weniger Nebenwirkungen.
Wie die Wirklichkeit aber zeigt, selbst wenn die gute Absicht vorhanden ist, fällt es vielen häufig sehr schwer, das Rauchen endgültig aufzugeben - und hinterher nicht mehr rückfällig zu werden.

In solchen Fällen kann nur konkrete Unterstützug helfen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) betreibt im Internet das Portal www.rauchfrei-info.de für Menschen, die sich ein rauchfreies Leben wünschen. Auf der Website erhalten sie die Informationen und können sich zusätzlich für das kostenfreie "rauchfrei" Ausstiegsprogramm anmelden. Über den Zeitraum von 21 Tagen werden Sie mit motivierenden E-Mails begleitet. Das Portal betreibt ein Forum und  einen Chat zum Austausch mit anderen Betroffenen.
Es gibt noch eine kostenpflichtige Telefonnummer der BZgA - Telefonberatung zur Raucherentwöhnung, sie lautet: 01805 / 313131.

Wo gibt es weitere Unterstützung?

Das Rauchertelefon des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg, bietet speziell für Krebspatienten und deren Familien, umfangreiche Informationen und praktische Verhaltenstipps zum Rauchstopp an.
Über die Hotline haben Betroffene die Möglichkeit, sich von geschulten Psychologinnen individuell beraten zu lassen. Das kostenfreie Rauchertelefon ist unter der Nummer, 06221 / 424224, zu ereichen.
Die Internetadresse: www.dkfz.de/de/rauchertelefon.


Quellen: DKFZ: Fakten zum Rauchen, Gesundheitsgefährdung durch Rauchen und Passivrauchen, Aufatmen--rauchfrei weden bei Krebserkrankungen: BZgA: www.rauchfrei-info.de

wk2015

 

Prävention.

Primäre Prävention umfasst Maßnahmen, die die Entwicklung einer Erkrankung vermeiden.

"Rauchen fördert Krebs"
Zigaretten, Zigarren, Pfeife und Co.

In dem Tabakrauch verstecken sich über 90 Inhaltsstoffe, (sogenannte Noxen), die sehr wahrscheinlich Krebs verursachen können. Ein nachgewiesener Zusammenhang, zwischen dem Rauchen und der Entstehung einer Krebskrankheit besteht bei nachfolgen Krebsarten: Lungenkrebs, Mund-,Nasen-,Rachen-und Kehlkopfkrebs, Leberkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Nieren-und Blasenkrebs, Brust-und Gebährmutterhalskrebs sowie bei bestimmten Formen der Leukämie. Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Schlaganfälle oder eine chronische Bronchitis führen ebenfalls sehr oft auf das Rauchen zurück.

85 bis 90 Prozent der Lungenkrebsfälle entstehen durch Rauchen.
Bei 15 Krebsarten ist Rauchen eine Ursache - auch bei Darmkrebs, Nierenkrebs, Leberkrebs und Leukämie.
Weiterrauchen erhöht bei Krebspatienten das Sterberisiko.

Das Rauchen an den berühmten "Nagel" zu hängen, lohnt sich in jedem Alter. Damit minimiert sich das Risiko für vielerlei Erkrankungen wieder.
Einige interessante Beispiele zeigen auf,was passiert nach der letzten Zigarette.

  • Nach 20 Minuten sinken Puls und Blutdruck.
  • Nach 24 Std. geht das Herzinfarktrisiko zurück.
  • Nach drei Tagen verbessert sich die Atemwegsfunktion.
  • Nach drei bis neun Monaten verbessern sich der Husten und die Atemwegsbeschwerden.
  • Nach zehn Jahren minimiert sich das Risiko an Lungenkrebs zu sterben, fast um die Hälfte.


Quelle: DKFZ Fakten zum Rauchen, Gesundheitsgefährdung durch Rauchen und Passivrauchen.

wk2015

"Tabak - Atlas"

Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat den neuen "Tabak-Atlas" aufgelegt.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU) fordert ein komplettes Werbeverbot für Tabakprodukte.


"Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko", sagte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), bei der Vorstellung des Tabakatlasses.Nach wie Vor, zählen zu den häufigsten Raucherkrankheiten, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Tuberkulose und Erektionsstörungen.
Rund 120.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen des Rauchens. Das sind fast 13,5 Prozent aller Todesfälle in Deutschland.
Männer im Alter zwischen 40 und 49 Jahren, zählen zu den stärksten Rauchern. Laut Studie arbeiten sie alle im Dienstleistungsbereich.
Bei den Frauen sind die Berufsgruppen, Berufskraftfahrerin, Lackiererinnen und Malerinnen.
Noch ein paar interessante Zahlen: Die Tabakkonzerne setzten 2014 mit dem Verkauf von ca. 80 Millionen Zigarettenschachteln etwa 20,5 Milliarden Euro um.
Der Staat verdient hier natürlich kräftig mit. Der Steueranteil macht etwa dreiviertel des Erlöses aus. So flossen 2014 etwa 12,26 Milliarden Euro in den Haushalt. Nach einer neuerlichen Berechnung kostet jedoch der Tabakkonsum der Solidargemeinschaft, dem Staat und der Wirtschaft rund 80 Milliarden Euro.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung setzt auf mehr Antiraucherkampagnen. Marlene Mortler (CSU) hofft auf eine rasche Umsetzung der EU-Tabakrichtlinie. Ein Teil diese Paketes ist ein Verbot von Außenwerbung für Tabakprodukte. Zur Umsetzung der Richtlinie, in nationales Recht, hat die Bundesregierung bis Mai 2016 Zeit.

Quelle:  DKFZ Fakten zum Rauchen. Gesundheitsgefährdung durch Rauchen und Passivrauchen.

wk 2015


Statt Tabak: Lass mal Dampf ab!

 Immer weniger Menschen konsumieren klassische Tabakprodukte. Gleichzeitig steigt die Zahl der "E-Raucher". In einem Memorandum fordern Krebsforscher Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. Über das "Für und Wider" wird weiterhin gestritten.
Es gibt neue Zahlen des "Statistischen Bundesamts (DESTATIS): Im Jahr 2013 starben bundesweit 46.332 Personen an Krebserkrankungen, die in Zusammenhang mit klassischen Tabakprodukten gebracht werden. Neben "Bronchialkarzinom" sind hier "Larynx und Tracheakarzinome" zu nennen. Forderte der blaue Dunst im Jahr 2005 genau 25,7 weibliche Opfer je 100.000 Einwohner, stieg die Zahl in 2013 bereits auf 31,0 Frauen je 100.000 Einwohner an. Zwar sind die Mortalitäten bei Männern absolut betrachtet höher ( 50,1 Personen je 100.000 Einwohner im Jahr 2013). Die Kurve geht aber leicht nach unten. In 2005  verstarben noch 57,3 Männer je 100.000 Einwohner an Tabakassoziierten Krebserkrankungen.

Quelle: DocCheck November 2015.

"Gefährliche Verharmlosung"


Die gesellschaftliche Akzeptanz des Rauchens von Zigaretten in Anwesenheit von Dritten verringerte sich in den letzten Jahren deutlich. Zunehmend mehr Raucher wollen mit dem Rauchen aufhören und vermeiden das Rauchen auch Zuhause. Dieser Trend führt zu einer verstärkten Verantwortung für die eigene Gesundheit:  Die Gesundheit Dritter, sollte nicht durch neue Produkte wie die E-Zigarette unterminiert werden.


Bei E-Zigaretten inhalieren Konsumenten keinen Rauch, sondern Dampf. Dieser Dampf ist das Aerosol, das in der E-Zigarette entsteht, wenn eine Flüssigkeit, Liquid genannt, durch einen Saugmechanismus erhitzt wird. Das Liquid besteht zum Großteil aus dem Verdampfungsmittel Propylenglycol (in einigen Fällen auch Glycerin). Es kann weitere Zusatzstoffe wie Nikotin, pharmakologische Wirkstoffe und Duft- und Aromastoffe enthalten. Man kann gebrauchsfertige Liquids in kartuschenform kaufen oder Liquids aus einer Vielzahl von Inhaltsstoffen selber zusammenstellen.

Ein E-Zigarettenkonsument inhaliert täglich durchschnittlich 150 Mal eine E-Zigarette mit großen Mengen Propylenglycol und Glicerin. Nie zuvor hat eine Konsumentengeneration derart hohe Dosen eines Chemikaliengemisch auf Dauer konsumiert. Die meisten E-Zigarettenkonsumenten sind Raucher, die vom Rauchen der Tabakzigaretten zumeist aus gesundheitlichen Gründen loskommen wollen oder ehemaige Raucher. Für alle gilt, dass ihr bronchopulmonales Gewebe bereits durch das Tabakrauchen vorgeschädigt ist. Auf diese Vorschädigungen trifft dann das Chemikaliengemisch der E-Zigarette, in 150 Inhalationen. Zum jetzigen Zeitpunkt kann kein Wissenschaftler und Mediziner die Langzeitfolgen hierfür einschätzen. Als Kurzzeitfolgen wurden Atemwegsreizungen, trockerner Husten, Schwindel und eine Beeinträchtigung der Lungenfunktion beschrieben.

 

Für das E-Zigaretten-Aerosol liegen bislang nur wenige Informationen hinschtlich der pathologischen Reaktionen des bronchopulmonalen Gewebes vor. Berichtet wurde über Atemwegsreizungen, vor denen auch schon die Vertriebsfirmen auf ihren Webseiten warnen. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist es möglich, dass sich  ähnlich wie bei der Inhalation von Tabakrauch - die teils gasförmig, teils in Partikeln gebundenen Substanzen des Aerosols, nach der Einatmung, zum großen Teil im feuchten inneren Lungenüberzug, die Protein und Liquid-haltige Flüssigkeit auflösen, wobei ihr Inhalt in der Feuchtigkeitsschicht aufgeht und vom Bronchialzellen aufgenommen wird.
 

Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene konsumieren immer häufiger nikotinfreie und nikotinhaltige E-Zigaretten. So können Kinder und Jugendliche mit vermeintlich harmlosen, schmackhaften E-Zigaretten (auch nokotinfreien) das Raucherritual einüben. Dadurch wird der Wechsel zu nikotinhaltigen Produkten und der Tabakzigaretten vereinfacht. Auch sind die gesundheitlichen Folgen einer Chemikalieninhalation auf die Atemwege von Heranwachsenden nicht abzuschätzen.
 

E-Zigaretten bergen insbesondere für die öffentliche Gesundheit, bevölkerungsbezogen, mehr Schadenspotential als Nutzen, da sie die bisherigen Erfolge der Tabakprävention gefährden.

Ganz im Gegensatz zu werbenden Schlussfolgerungen, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung, des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, in aktuellen Publikationen wissenschaftlich überzeugend, schwerwiegende toxikologische Bedenken gegen die E-Zigarette vorgebracht. Das Ministerium hat sich auf der Basis der wissenschaftlichen Bewertung der Datenlage eindeutig gegen jegliche Abgabe von E-Zigaretten ausgesprochen. Das Deutsche Krebsforschungszentrum plädiert aus toxikologischen Bedenken ebenso für ein generelles Verkaufsverbot von E-Zigaretten.


Teilweise Textübernahme:
Stellungnahme des Deutschen Krebsforschungszentrum 19.08.2013.
Memorandum des DKFZ und ABNR vom Mai 201


WK 2015

 Botschaften an Berlin!

Jetzt reden Experten Klartext. Das "Deutsche Krebsforschungszentrum" und das "Aktionsbündnis Nichtrauchen" fordern gemeinsam mit medizinischen und wissenschaftlichen Fachgesellschaften, Regierungsvertreter auf, endlich Maßnahmen bei E-Zigaretten zu ergreifen. Wichtige Aspekte ihres kürzlich veröffentlichten Memorandums:

  • Verkaufsverbote speziell bei Kindern und Jugendlichen,
     
  • keine extern zugesetzten Aromen,
  •  umfassende Werbeverbote,

  • Standarts zur Produktsicherheit für Konsumenten,
  • Verbote in Nichtraucherbereichen

  • sowie eine Besteuerung von E-Zigaretten wie bei Tabakprodukten üblich

 

 Quelle: DocCheck November 2015



Sekundäre Prävention zielt auf die frühe Krankheitserkennung ab, während die drittrangige, die teritäre Prävention als Maßnahmen zur Reduktion der negativen Auswirkungen, einer bereits aufgetretenen Erkrankung beim Lungenkrebs, vornehmlich Thema  der supportiven Therapie und Palliativmedizin ist.



 

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