Am 18. Januar fand in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft unter der Schirmherrschaft des Herrn MdB Albani eine Veranstaltung statt, deren Thema die Versorgung von Lungenkrebspatientinnen und -patienten in Deutschand war.
Herr Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung e. V., berichtete über die Bedeutung und Umsetzung des nationalen Krebsregisters. Das Register gibt Auskunft auf die Fragen, wie häufig Krebs in der Bevölkerung ist, welche Therapien Krebspatientinnen und -patienten bekommen und wie ihre Krankheit verläuft. Diese Informationen sind wichtig für Wissenschaftler, Ärzte, die Gesundheitspolitik und nicht zuletzt auch für die Betroffenen selbst. Sie ermöglichen es zum Beispiel, den Erfolg von Früherkennungsmaßnahmen zu überprüfen und die Qualität verschiedener Behandlungsansätze zu vergleichen. Epidemiologische Krebsregister erfassen, wie häufig Krebs in Deutschland ist.
In einem weiteren Vortrag erläuterte Herr Dr. Martin Sebastian vom Uni-Klinikum Frankfurt als Mitglied des Steuerungskreises der Lungenkrebsregisterstudie CRISP Ziele und Sachstand dieser Studie. Das Projekt CRISP (Clinical Research Platform Into Molecular Testing, Treatment and Outcome of Non-Small Cell Lung Carcinoma Patients) hat folgende Schwerpunkte:
- Erhebung von Daten über die Häufigkeit, Methodik und Ergebnisse von Tests mit molekularem Biomarker vor der Erstlinientherapie und der weiteren Behandlung,
- Bewertung der Wirksamkeit der systemischen Behandlungen,
- Untersuchung von Veränderungen der Diagnostik, Behandlung und deren Ergebnisse während des Projektverlaufs,
- Bewertung der von den Patienten mitgeteilten Ergebnisse in Bezug auf ihre allgemeine gesundheitsbezogene und individuelle Lebensqualität, auf das körperliche und psychische Wohlbefinden, auf Depressionen und Angstzustände,
- Bewertung der von den Patienten berichteten Qualität der Kommunikation mit dem Behandlungspersonal.
Die hierfür notwendigen Daten erhält CRISP von den zertifizierten Lungenkrebszentren und den teilnehmenden niedergelassenen Onkologen. Das Projekt hat im Dezember 2015 begonnen und soll im Dezember 2022 beendet werden. Bis dahin sollen 5000 Lungenkrebs-patientinnen und -patienten an der Studie teilnehmen.
Für den Bundesverband Selbsthilfe Lungenkrebs e.V. sind diese Daten, insbesondere die zur Lebensqualität der Erkrankten, von großem Interesse.
Die Veranstaltung schloss nach einer interessanten, von Herrn MdB Albani moderierten Podiumsdiskussion, an der neben den beiden Referenten auch Christian Schmitt-Plank als Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Selbsthilfe Lungenkrebs teilnahm.